Die Einführung der neuen Datenstruktur Siedlungsentwässerung
VSA-DSS
Die Schweiz verfügt über eine zuverlässige und leistungsfähige Entwässerungsinfrastruktur. Auf oberster Ebene schreibt der Bund den Gewässerschutz vor und nimmt damit die Kantone und die Gemeinden in die Verantwortung, die Entwässerung der Siedlungen und auch im Landwirtschaftsgebiet sicherzustellen.
Doch wie wird dabei vorgegangen?
Vom dezentralen Datendschungel...

Hierarchische Gliederung des Datenflusses für Aufsicht und Information
- Welche Zonen werden in welchem System entwässert?
- Wo muss Fremdwasser von der Kanalisation abgetrennt werden?
- Wo soll/kann Regenwasser versickert und wo in Bäche abgeleitet werden?
- Wo müssen schadhafte Kanalisationen saniert werden und wo braucht es ergänzend neue Leitungen?
In der Vergangenheit wurden der Werkkataster und die Bestandteile des GEP dezentral verwaltet. Die Informationen waren, je nach Werk und Gemeinde, unterschiedlich detailliert und aktuell. Unklare Zuständigkeiten führten dazu, dass Daten mehrfach oder gar nicht erhoben wurden. Dies führte bei Mutationen oder Revisionen zu unnötigem Mehraufwand und zu Mehrkosten. Es gab ausserdem kein standardisiertes Datenformat, was den Austausch der Informationen und den Rückfluss zu den Behörden weiter erschwerte.
... zur einheitlichen Struktur
An Infoabenden Anfang des Jahres 2020 informierten wir über die anstehenden Änderungen und konnten offene Fragen beantworten. In weiteren Gesprächen konnten wir die nötigen Massnahmen für die einzelnen Gemeinden definieren. Viele Gemeinden und Werke haben bereits mit der Datenaufarbeitung auf den Standard VSA-DSS begonnen oder die notwendigen Arbeiten im Budget eingestellt.
Eindruck von einem der Informationsabende in Sissach
Die Umsetzung in drei Phasen
1. Datenanalyse und Vorgehenskonzept
Als erstes wird der Status quo ermittelt:
- In welchem Umfang wurden die Daten bisher erfasst?
- Wo bestehen Lücken?
- Wo stehen Massnahmen an?
2. Migration / Schnittstelle
Im zweiten Schritt werden die bestehenden Daten des Werkkatasters auf das neue Format migriert und die Datenimport- sowie Datenexportschnittstellen für das Modell VSA-DSS eingerichtet. Anschliessend erfolgt ein initialer Export an das Amt für Umweltschutz und Energie, welches die Oberaufsicht über das Abwasser im Kanton hat.
3. Aufarbeitung fehlender Datenebenen
Im dritten Schritt werden Lücken in den Daten aufgearbeitet. Ziel ist es, dass von allen Infrastrukturen die gemäss dem Datenmodell VSA-DSS und den kantonalen Vorgaben erforderliche Datentiefe erfasst ist.
Die Phase 2, also die Migration und Schnittstelleneinrichtung, beschäftigte unsere Werk- und Geoinformationsabteilung im Jahr 2021. Ende Oktober 2021 haben wir für die von uns betreuten Gemeinden die vom Kanton Basel-Landschaft geforderte erste Datenabgabe im Format VSA-DSS Mini vorgenommen.
Text:
Solveig Savoldelli
Martin Häberli