Wie wars?

Wie wars?

Bereits zum 6. Mal waren unsere Lernenden an der Dampfbahn Furka Bergstrecke (DFB) im Einsatz. Was sie erlebten und welche Herausforderungen sie zu meistern hatten, erzählen uns Yurena Tobler und Valentin Büchli.


Für euch beide war es ja nicht das erste Lehrlingsprojekt. Worin unterschied sich aus eurer Sicht das diesjährige Projekt von früheren?
Yurena: Die Arbeitsaufträge waren viel verständlicher für mich, was sicher an meinem Ausbildungsstand und meiner Beteiligung in der Vorbereitung lag. Ausserdem erschien mir das Programm abwechslungsreicher als im Vorjahr.
Valentin: Wir haben dieses Jahr für die Vorbereitungen mehr Zeit investiert, um in Zukunft eine bessere Abwicklung des Lehrlingsprojekts zu ermöglichen. Wir haben eine neue digitale Ordnerstruktur eingeführt, so dass Dateien schneller gefunden werden und auch allgemein die Ablage einheitlicher und übersichtlicher ist.

Manche Arbeiten waren nur mit Abseilen möglich.

Was genau waren eure Aufgaben in diesem Jahr?
Valentin: In der Vorbereitung haben wir zuallererst die neue digitale Ordnerstruktur eingeführt. Nachdem wir vom Verantwortlichen der DFB, René Czechowski, die Objektliste erhalten hatten, bereiteten Yurena und ich mit der Hilfe von unserem Lehrlingsbetreuer die Felddaten und die Feldpläne vor. Vor Ort haben wir mit René Czechowski das Vorgehen koordiniert und jeweils am Abend mit ihm die erledigten Arbeiten besprochen.

Yurena: Zu unseren Arbeiten gehörten unter anderem Deformationsmessungen von Stützmauern und Brücken mittels Nivellement und Tachymetrie sowie Distanzmessung mit dem Tachymeter. Auch das Setzen neuer Überwachungspunkte inklusive Erstmessung gehörte dazu. Hier war der Zugang teils nur mit Abseilen möglich. Dazu kamen die Aufnahme von Überwachungspunkten ins lokale Koordinatensystem, das Erstellen des Fixpunktenetzes mittels Smartpol-Stationierung und die Aufnahme der Felspartie mittels Laserscanning.

Gab es besondere Herausforderungen zu meistern?
Valentin: Das Koordinieren der Einsätze war natürlich anspruchsvoller, als man es von der normalen Feldplanung gewohnt ist. Wir mussten uns vorher genau überlegen, welches Team welches Material benötigt. Die abgestellten Geschäftsautos waren teilweise einige Kilometer entfernt, daher durften wir nichts im Auto vergessen…

Arbeitsplatz an Traumkulisse

Was hat euch am meisten Spass gemacht?
Valentin: Die Arbeit zusammen mit den Mitlehrlingen und den Betreuern, mit denen man normalerweise nicht so oft Kontakt hat, war sehr toll.
Yurena:
Die gemeinsame Zeit mit den anderen Lehrlingen und den Betreuern haben mir wohl am besten gefallen. Darunter fallen ein misslungener Drohnenflugstart, gemütliche Mahlzeiten in der DFB-Cafeteria und die Besichtigung des Sasso San Gotthardo.

Wo habt Ihr eigentlich geschlafen?
Yurena: Wir durften im Gemeindehaus in Realp übernachten und haben uns vier Zimmer geteilt. Zwei davon hatten einen wunderschönen Bergblick, während die andern beiden die tolle Aussicht der gegenüberliegenden Fassade geniessen konnten...

Welche Aufgaben erwarten Euch jetzt in der Nachbereitung des Projektes?
Valentin: In erster Linie die Auswertungen der Überwachungsmessungen.
Yurena: Diese werden von möglichst allen Lehrlingen vom zweiten bis zum vierten Lehrjahr vorgenommen. Einen Teil haben Valentin und ich schon ausgewertet, weil diese Daten beim Auftraggeber von hoher Priorität sind. Ausserdem müssen noch divese Dokumente wie zum Beispiel veraltete Anleitungen überarbeitet werden.

Ihr seid beide im letzten Lehrjahr. Habt ihr schon eine Vorstellung davon, was Ihr nach dem Lehrabschluss machen möchtet?

Valentin: Ich habe mir noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht. Zuerst kommt für mich der Lehrabschluss und dann werde ich weiterschauen.
Yurena: Mir gefällt der Beruf sehr. Deshalb möchte ich nach einem erfolgreichen Abschluss weiterhin darauf arbeiten. Direkt nach der Lehre plane ich eine kurze Pause, doch was ich in dieser Zeit unternehmen kann, hängt noch von meinen Ersparnissen ab.

Vielen Dank für das Gespräch!

Fotogalerie Lehrlingsprojekt 2019