Frischer Wind in der Datenerfassung
Jermann erstellt für das Amt für Industrielle Betriebe (AIB) mittels Laserscanning einen modernen und aktuellen 3D-Werkkataster.
Mit der neuen Verordnung wurden die Werkeigentümer verpflichtet, bei der Anlegung und Nachführung des Leitungskatasters mitzuwirken. Ihnen wurde die Verantwortung für die Erhebung, Nachführung und Verwaltung der Geobasisdaten ihres Werkes übertragen sowie das Transferieren der aktualisierten und qualitätsgeprüften Geobasisdaten an die Datenverwaltungsstelle. Neu ist somit das AlB verantwortlich für die Einmessung und Dokumentation aller eigenen Leitungen und Objekte. Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden die möglichen Erfassungsmethoden getestet - der Entscheid fiel auf das 3D-Laserscanning. Der Auftrag für Erstellung, Aufbau und Nachführung der Werkdokumentation wurde an die Jermann Ingenieure + Geometer AG in Arlesheim übertragen.
Punktgenaue Vermessung mittels modernster Technik
Die 3D-Information wird direkt mit dem Geografischen Informationssystem (GIS) verknüpft. Auf diese Weise lassen sich alle Schächte mit gleichbleibend hoher Qualität vermessen und im GIS dokumentieren. Das Projekt dauert bis Ende 2016. Bis heute sind die Einzugsgebiete der ARA's Rhein, Frenke2 und aller Kleinkläranlagen im Oberbaselbiet erfasst.
Niederigere Kosten – hoher Nutzen
Mit dem Einsatz des 3D-Laserscanning konnten die Kosten gegenüber der konventionellen Methode - bei welcher jede Kammer begangen und einzeln ausgemessen werden musste - stark reduziert werden. Die Dokumentation im GIS ermöglicht den Mitarbeitenden des AlB, sich am Bildschirm durch den Schacht zu bewegen und den Raum von allen Seiten zu betrachten. Es können Höhen und Masse abgegriffen und beschriftet werden. Seit Anfang 2015 werden die Datenverwaltungsstellen Leitungskataster mit den aktuellen Daten bedient und die Nutzung im kantonalen GIS realisiert. Die nachträgliche Auswertung von Detailplänen aus den 3D-Punktwolken wird für Sanierungen und Unterhalt bereits genutzt. Das Projekt wird 2016 vollständig abgeschlossen. Bereits heute profitieren die Anwender vom hohen Detaillierungsgrad und die aktuelle Datenlieferung an sämtliche Nutzer ist gewährleistet.
Artikel erschienen in der Bau- und Umweltzeitung, Juni 2015
Text: Martin Häberli (Jermann Ingenieure + Geometer AG) und Ronny Böhi (Amt für Industrielle Betriebe)